Prenzlau. Es ist das größte Pipelineprojekt Deutschlands: Bei Prenzlau sind jetzt die Bauarbeiten für die Erdgasleitung OPAL in Brandenburg gestartet worden. „An der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern wurde begonnen, den Mutterboden auf der Leitungstrasse abzutragen“, erklärt Bernd Vogel, Geschäftsführer der OPAL NEL TRANSPORT GmbH. Die Gesellschaft ist ein Unternehmen der WINGAS-Gruppe und wird den technischen Netzbetrieb der Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) übernehmen. „Wir wollen die Leitung im Herbst 2011 in Betrieb nehmen, dafür werden in der Hochphase der Bauarbeiten ab Mai allein in Brandenburg über 1000 Arbeiter auf der Leitungstrasse tätig sein.“
Die Pipeline verbindet die durch die Ostsee führende Erdgasleitung Nord Stream mit dem europäischen Ferngasleitungssystem und führt über 470 Kilometer von der Ostseeküste durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen bis in die Tschechische Republik. In Brandenburg quert die Leitung auf rund 270 Kilometern die Landkreise Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz. Die finale Baugenehmigung für den brandenburgischen Bereich hatte das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in Cottbus Mitte Februar erteilt.
In den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen laufen die Bauarbeiten für die OPAL seit September letzten Jahres in mehreren Abschnitten gleichzeitig. „Seit dem Beginn der Arbeiten ist auf fast 190 Kilometern der Leitungstrasse der Mutterboden abgetragen worden, über 50 Kilometer Pipelinerohre sind verschweißt und mehr als 30 Kilometer Rohrstränge schon verlegt“, berichtet Michael Muth, Bauleiter der WINGAS über den Fortschritt der Bauarbeiten. In Brandenburg wurde parallel zu den Arbeiten im Norden von Prenzlau damit begonnen, im Bereich Kienbaum, östlich von Berlin, die Leitungsrohre zur Trasse zu transportieren und bei Finsterwalde im Süden des Landes die Erdarbeiten vorzubereiten. Außerdem sind Mitarbeiter der Baufirmen derzeit damit beschäftigt, den Standort der vorgesehenen Verdichterstation bei Baruth frei zu räumen. „Weit fortgeschritten sind zudem bereits die Kampfmitteluntersuchungen in Brandenburg“, erläutert der WINGAS-Bauleiter. „Derzeit ist an mehreren Stellen zwischen Prenzlau im Norden und Elsterwerda im Süden der Munitionsbergungsdienst aktiv.“ Der Räumdienst untersucht pro Tag eine Fläche von rund 1500 Quadratmetern auf Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg. Muth: „Erst wenn die Kampfmittel geräumt sind, werden wir mit den Bauarbeiten vor Ort beginnen.“